Geschichte

Zeitstrahl

 

Dass wir im Jahr 2021 das 75-jährige Jubiläum der Marke Vollmer feiern dürfen, haben wir dem gelernten Optiker, Wolfram Vollmer zu verdanken. Im Februar 1946 meldete er im Alter von nur 22 Jahren bereits einen eigenen Betrieb an zur Herstellung von Spiel- und Galanteriewaren.

Damals noch aus Stahlbändern, entstanden Kragen- und Wäscheknöpfe sowie Krawattennadeln. Mit einst 10 Mitarbeitern startete Wolfram Vollmer in die Selbstständigkeit. Bereits im Jahr 1948 hatte er die erste Krise zu bewältigen. Durch die Währungsreform fanden seine Produkte keinen Absatz mehr und 9 der 10 Arbeitskräfte konnten nicht weiterbeschäftigt werden. Wolfram Vollmer musste sich bereits im 2. Jahr seiner Unternehmertätigkeit neu erfinden. Er bildete sich weiter bei der Firma BASF. Spritzguss war damals eine neue Technik und er erkannte das enorme Potenzial dahinter.

Woher das Faible für die Modelleisenbahn? Vielleicht beeinflussten ihn seine langen Fußmärsche zwischen Zuffenhausen, seiner Heimat und der Bahnstation in Ludwigsburg, die Wolfram Vollmer während seiner Ausbildung zum Optiker stets auf den Gleisen zurücklegte.
Sicherlich inspirierte ihn auch sein Vater, der in den 20er Jahren für seine Söhne eine dampfbetriebene Eisenbahn in Spur 1 baute. Die elektrische Oberleitung, welche patentiert und im Jahr 1949 erstmals während der Nürnberger Spielwarenmesse der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde, war ebenfalls eine Idee, deren Ursprung aus der gemeinsamen Zeit mit seinem Vater stammte. Gute Grundlagen für die weitere erfolgreiche Entwicklung der Marke Vollmer.

In der legendären Porschestraße in Stuttgart Zuffenhausen entstanden in ländlich geprägter Umgebung die Modelle in den Anfangsjahren noch in den damals üblichen Holzbaracken. Ein erstes moderneres Fabrikgebäude folgte bereits im Jahr 1956. In den Jahren 1963, 1973 und 1979 schlossen sich bauliche Erweiterungen an.  Diese waren notwendig und ein weiterer Beleg für die stetige erfolgreiche Entwicklung der Firma Vollmer.

Früh eingebunden wurde auch Tochter Susanne, welche bereits im Alter von 13 Jahren dem Vater bei der Vermessung des legendären Bahnhofes Baden-Baden behilflich war.

Neben dem Modellbau etablierte sich, begründet durch die ortsansässige Automobilindustrie, ein zweites Standbein von Vollmer - die industrielle Herstellung von thermoplastischen Präzisionsteilen.

Im Laufe der Jahre entwickelte Vollmer seinen eigenen Stil. Dieser fand bei Kunden im In- und Ausland großen Anklang. Durch die regionale Nähe zum Raum Baden-Württemberg entstanden eine Vielzahl detailverliebter Gebäude, viele Modelle mit hoher Passgenauigkeit und Originalität.

Viele Jahre treu an der Seite von Wolfram Vollmer wirkte Wolfgang Keck als Co-Geschäftsführer. Dieses Duo führte den Modellbauer auch durch die Zeit nach dem deutschen Wirtschaftswunder. Ende der siebziger Jahre wurde Vollmer fast jedes Mal mit dem Preis ‚Modell des Jahres‘ ausgezeichnet. In dieser Zeit entstanden schon so schöne Modelle, wie die Stadtkirche Stuttgart Berg oder das Großstadt-Rathaus, welches stark dem Rathaus in München ähnelt.

Durch Bildungsreisen in die USA wurde immer der neueste Stand in Sachen Marketing und Produktionstechnologie gehalten. So wurde z. B. die Professional Line von Vollmer ins Leben gerufen und weiterentwickelt. Vollmer hat sich über die Jahrzehnte in der Spielwarenbranche etabliert und ist eine feste Größe. Die größte Spielwarenmesse der Welt in Nürnberg war für Vollmer als Gesellschafter eine Pflichtveranstaltung. Wolfram Vollmer war viele Jahre auch im Aufsichtsrat.

Hier wurden immer wieder neue Produkte präsentiert und Vollmer ging mit der Zeit. Kooperationen mit McDonalds, Lidl, Aldi, Porsche, OBI, Alnatura und vielen weiteren bekannten Marken, verhalfen dem Unternehmen zu einem stetigen und gesunden Wachstum. Dabei war Kundennähe und Präsenz auf Endverbrauchermessen ebenso wichtig, wie die Erklär-Serie „1000 Möglichkeiten mit Vollmerteilen“, die über die Jahrzehnte immer wieder zu bestimmten Produkten Ideen undTipps gab. Dioramen-Wettbewerbe wurden veranstaltet und die schönsten Dioramen wurden auf der Spielwarenmesse ausgestellt.

Auch der Tag der offenen Tür in der Porschestraße 25 hatte sich zu einer Tradition für alle Vollmer-Fans entwickelt.

Wolfram Vollmer hatte zwei Töchter: Susanne und ihre ältere Schwester Gabriele, die beide im Unternehmen mitwirkten. Nachdem Wolfram Vollmer loslassen musste, gelang der Generationswechsel an der Seite des erfahrenen Wolfgang Keck. Im Jahr 2010 verstarb Wolfram Vollmer im Alter von 86 Jahren.

Im Jahr 2014 beschloss Susanne Vollmer, das Unternehmen in andere Hände zu geben. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg kam über eine Handelsvertretung erstmals der Kontakt mit der Firma Viessmann Modelltechnik zustande. Diese hatte bereits einige Jahre zuvor erfolgreich die ebenfalls in Süddeutschland ansässige Marke kibri übernommen.  Schnell wurde man sich einig und bereits Ende 2014 wurden die ersten Vollmer-Bausätze im Hause Viessmann hergestellt. Dass der Name Vollmer als Marke erhalten bleibt, war selbstverständlich. Unter dem Dach von Viessmann wurde Vollmer schnell integriert und mit der Steinkunst kam bereits ein Jahr nach der Übernahme ein neuartiges Produktsegment hinzu.

Wir blicken auf eine bewegte und sehr eindrucksvolle Vergangenheit zurück und sprechen an dieser Stelle nochmals unseren Dank aus, an alle damaligen und aktuellen Mitarbeiter(innen) und Wegbegleiter(innen) von Vollmer.

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Zeitstrahl

 

Dass wir im Jahr 2021 das 75-jährige Jubiläum der Marke Vollmer feiern dürfen, haben wir dem gelernten Optiker, Wolfram Vollmer zu verdanken. Im Februar 1946 meldete er im Alter von nur 22 Jahren bereits einen eigenen Betrieb an zur Herstellung von Spiel- und Galanteriewaren.

Damals noch aus Stahlbändern, entstanden Kragen- und Wäscheknöpfe sowie Krawattennadeln. Mit einst 10 Mitarbeitern startete Wolfram Vollmer in die Selbstständigkeit. Bereits im Jahr 1948 hatte er die erste Krise zu bewältigen. Durch die Währungsreform fanden seine Produkte keinen Absatz mehr und 9 der 10 Arbeitskräfte konnten nicht weiterbeschäftigt werden. Wolfram Vollmer musste sich bereits im 2. Jahr seiner Unternehmertätigkeit neu erfinden. Er bildete sich weiter bei der Firma BASF. Spritzguss war damals eine neue Technik und er erkannte das enorme Potenzial dahinter.

Woher das Faible für die Modelleisenbahn? Vielleicht beeinflussten ihn seine langen Fußmärsche zwischen Zuffenhausen, seiner Heimat und der Bahnstation in Ludwigsburg, die Wolfram Vollmer während seiner Ausbildung zum Optiker stets auf den Gleisen zurücklegte.
Sicherlich inspirierte ihn auch sein Vater, der in den 20er Jahren für seine Söhne eine dampfbetriebene Eisenbahn in Spur 1 baute. Die elektrische Oberleitung, welche patentiert und im Jahr 1949 erstmals während der Nürnberger Spielwarenmesse der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde, war ebenfalls eine Idee, deren Ursprung aus der gemeinsamen Zeit mit seinem Vater stammte. Gute Grundlagen für die weitere erfolgreiche Entwicklung der Marke Vollmer.

In der legendären Porschestraße in Stuttgart Zuffenhausen entstanden in ländlich geprägter Umgebung die Modelle in den Anfangsjahren noch in den damals üblichen Holzbaracken. Ein erstes moderneres Fabrikgebäude folgte bereits im Jahr 1956. In den Jahren 1963, 1973 und 1979 schlossen sich bauliche Erweiterungen an.  Diese waren notwendig und ein weiterer Beleg für die stetige erfolgreiche Entwicklung der Firma Vollmer.

Früh eingebunden wurde auch Tochter Susanne, welche bereits im Alter von 13 Jahren dem Vater bei der Vermessung des legendären Bahnhofes Baden-Baden behilflich war.

Neben dem Modellbau etablierte sich, begründet durch die ortsansässige Automobilindustrie, ein zweites Standbein von Vollmer - die industrielle Herstellung von thermoplastischen Präzisionsteilen.

Im Laufe der Jahre entwickelte Vollmer seinen eigenen Stil. Dieser fand bei Kunden im In- und Ausland großen Anklang. Durch die regionale Nähe zum Raum Baden-Württemberg entstanden eine Vielzahl detailverliebter Gebäude, viele Modelle mit hoher Passgenauigkeit und Originalität.

Viele Jahre treu an der Seite von Wolfram Vollmer wirkte Wolfgang Keck als Co-Geschäftsführer. Dieses Duo führte den Modellbauer auch durch die Zeit nach dem deutschen Wirtschaftswunder. Ende der siebziger Jahre wurde Vollmer fast jedes Mal mit dem Preis ‚Modell des Jahres‘ ausgezeichnet. In dieser Zeit entstanden schon so schöne Modelle, wie die Stadtkirche Stuttgart Berg oder das Großstadt-Rathaus, welches stark dem Rathaus in München ähnelt.

Durch Bildungsreisen in die USA wurde immer der neueste Stand in Sachen Marketing und Produktionstechnologie gehalten. So wurde z. B. die Professional Line von Vollmer ins Leben gerufen und weiterentwickelt. Vollmer hat sich über die Jahrzehnte in der Spielwarenbranche etabliert und ist eine feste Größe. Die größte Spielwarenmesse der Welt in Nürnberg war für Vollmer als Gesellschafter eine Pflichtveranstaltung. Wolfram Vollmer war viele Jahre auch im Aufsichtsrat.

Hier wurden immer wieder neue Produkte präsentiert und Vollmer ging mit der Zeit. Kooperationen mit McDonalds, Lidl, Aldi, Porsche, OBI, Alnatura und vielen weiteren bekannten Marken, verhalfen dem Unternehmen zu einem stetigen und gesunden Wachstum. Dabei war Kundennähe und Präsenz auf Endverbrauchermessen ebenso wichtig, wie die Erklär-Serie „1000 Möglichkeiten mit Vollmerteilen“, die über die Jahrzehnte immer wieder zu bestimmten Produkten Ideen undTipps gab. Dioramen-Wettbewerbe wurden veranstaltet und die schönsten Dioramen wurden auf der Spielwarenmesse ausgestellt.

Auch der Tag der offenen Tür in der Porschestraße 25 hatte sich zu einer Tradition für alle Vollmer-Fans entwickelt.

Wolfram Vollmer hatte zwei Töchter: Susanne und ihre ältere Schwester Gabriele, die beide im Unternehmen mitwirkten. Nachdem Wolfram Vollmer loslassen musste, gelang der Generationswechsel an der Seite des erfahrenen Wolfgang Keck. Im Jahr 2010 verstarb Wolfram Vollmer im Alter von 86 Jahren.

Im Jahr 2014 beschloss Susanne Vollmer, das Unternehmen in andere Hände zu geben. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg kam über eine Handelsvertretung erstmals der Kontakt mit der Firma Viessmann Modelltechnik zustande. Diese hatte bereits einige Jahre zuvor erfolgreich die ebenfalls in Süddeutschland ansässige Marke kibri übernommen.  Schnell wurde man sich einig und bereits Ende 2014 wurden die ersten Vollmer-Bausätze im Hause Viessmann hergestellt. Dass der Name Vollmer als Marke erhalten bleibt, war selbstverständlich. Unter dem Dach von Viessmann wurde Vollmer schnell integriert und mit der Steinkunst kam bereits ein Jahr nach der Übernahme ein neuartiges Produktsegment hinzu.

Wir blicken auf eine bewegte und sehr eindrucksvolle Vergangenheit zurück und sprechen an dieser Stelle nochmals unseren Dank aus, an alle damaligen und aktuellen Mitarbeiter(innen) und Wegbegleiter(innen) von Vollmer.

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