Planung Rückmeldeabschnitte/Kontaktgleisstrecken

  • Liebe Forumsteilnehmer,


    nachdem ich mir im November den Commander gekauft habe, befindet sich nun auch meine Anlage endlich im Aufbau. Nach Rahmen- und Spantenbau sollen nun als nächstes die Trassen mit den Gleisen folgen. Natürlich möchte ich möglichst viele Funktionen des Commander nutzen, und muß daher schon bei der Gleisverlegung auf Rückmeldeabschnitte, Decoder, usw. achten. Hier ein paar Fakten zu meiner geplanten Anlage:
    Märklin C-Gleis, Weichen, 3 Ebenen inkl. 2 Schattenbahnhöfe mit jeweils 2 Abstellgleisen (es handelt sich um einen leicht modifizierten Plan aus Märklin Magazin 3/08) 8 Märklin Lok's, alle Digital, teilweise Mfx
    Nun zu meinen Fragen/Problemen:
    - Da ich noch keine digitale Anlage geplant habe, weiß ich nicht so recht, wie ich die Rückmeldeabschnitte einteilen soll. Habe zumindest das Prinzip der Kontaktgleisstrecken mit Märklin C-Gleis verstanden, nachdem es mir hier im Forum erklärt wurde ;)
    - Habe schon einen Decoder 5217 gekauft, aber nun mehrfach gelesen, dass er etwas veraltet ist und es oft Probleme beim Betrieb gibt. Es wurden mehrfach die "neuen intelligenten Decoder" angekündigt. Lohnt es sich darauf zu warten? Allerdings möchte ich nicht noch Monate warten....


    - Hat vielleicht jemand schon eine Anlage mit ähnlichen Komponenten (Commander, C-Gleis, Rückmelder, etc) in Betrieb, mit dem ich mich austauschen kann? (Mail/Telefon)
    - Wie plant man am besten die Rückmelder/Kontaktgleisstrecken ein? Hat jemand Beispiele?


    Freue mich auf Eure Vorschläge/Antworten


    Thomas (Wehrheimer)

  • Hallo Thomas,
    ich habe zwar keine Märklin C-Gleis Anlage aber im Prinzip ist alles mehr oder weniger das Gleiche. Was nicht das Gleiche ist, sind Deine Loks und Lokdekoder mit den entsprechenden Einstellungen. Es wirken sich die eingestellten Verzögerungen und Geschwindigkeiten sehr stark auf die Längen und gegebenenfalls die Anzahl der Rückmeldeabschnitte aus. Ich kann nur dringend empfehlen eine kleine Probieranlage aufzubauen. (z.B. ein Kreis mit einem zweigleisigen Bahnhof und einem Abstellgleis). Dann brauchst Du einen Magnetartikeldecoder und einen Rückmeldebaustein z.B. 5233. Die intelligenten Rückmelder werden, glaube ich, von allen sehnlichst erwartet. Das Railcom Team hat aber wohl entschieden erst die Weichenrückmelder zu realisieren, insofern würde ich nicht auf diese warten auch wenn es die Sache erheblich verbessern würde.


    Zurück zu den Rückmeldeabschnitten. Eigentlich läuft es sinnvollerweise immer nach einem Schema ab: 1. Abschnitt zum Start, 2. Abschnitt zum Fahren (im Bahnhof auch schon für die Langsamfahrt), 3. Abschnitt zum stehen bleiben und auflösen der Fahrstraße.
    Die Tücke besteht jetzt z.B. darin, dass die Lok im Bahnhof nach Langsamfahrt je nach eingestellter Bremsverzögerung mit dem vorderen Drehgestell in Abschnitt drei steht und mit dem hinteren Drehgestell in Abschnitt zwei. Dies ist grundsätzlich okay es sei denn Du hast die Weichenstraße mit in Abschnitt 2. Dann blockierst Du damit alle weiteren Fahrstraßen in den Bahnhof rein.


    Ich kann Dir wirklich nur ans Herz legen eine kleine Probeanlage (nur für Loks, 8 Rückmeldeabschnitte) zu bauen und damit mal alles zu probieren. (so mache ich es auch gerade) Dabei kommen mehr Informationen und mögliche Probleme auf als man schreiben kann. Insbesondere findest Du dann die Lösungen der Rückmeldeabschnitte für Deine persönliche Einstellung von Lokverzögerungen, Fahrgeschwindigkeitem etc. Ich habe die Position und Länge der Abschnitte dabei mehrfach anpassen müssen.


    Gruß Detlef.
    PS: zu erreichen bin ich auch unter detlefjaehrling@aol.com

    Spur N alle Fabrikate, S88 Viessmann Rückmelder, Lenze Magnetartikeldekoder, bisher reine Analoganlage

  • Hallo Thomas,
    ich habe eine Testanlage in Betrieb und die Rückmeldeabschnitte wie folgt angelegt:
    von einem langen Rückmeldeabschnitt (1) fährt der Zug auf einen kürzeren (2) , etwa 35 cm. Diesem folgt ein ebensokurzer Abschnitt (3), je nach Platz kann er auch kürzer sein. Dann sollte noch ein stromlos schaltbarer Abschnitt (4) folgen, der nicht unbedingt als Rückmeldeabschnitt fungieren muss.
    Grund:
    Der Zug fährt in Richtung Bahnhof zum Signal mit normaler Geschwindigkeit des langen Rückmeldeabschnitts. Dann fährt er auf den zweiten Abschnitt und erhält hier das Kommando ZUG ID WMINI, also Langsamfahrt um dann im 3. Abschnitt den Befehl zu erhalten WSTOP. Da der 3. Abschnitt bei Märklin mit Befahren der 1. Achse wirkt, sollte er nicht allzu lange sein, damit der Zug nicht zu weit vom Signal entfernt anhält. Bei zu hoch eingestellter Bremsverzögerung am Lokdekoder kann es jedoch vorkommen, dass der Zug über diesen 3. Abschnitt hinausfährt. Das kann verhindert werden, in dem ein signalgesteuerter Stopabschnitt folgt (Mittelleiter isoliert). Während bei einem Schubverband der Zug entsprechend der Bremsverzögerung doch den Abschnitt 3 überfahren kann (Lok mit Schleifer ist ja hinten), kann der Zug mit der ziehenden Lok den Abschnitt nicht mehr überfahren.


    Zu den C-Gleisen:
    Es kann vorkommen, dass trotz der Isolierung der Außenschiene die Masse nicht getrennt ist. Beim Aufbau muss darauf geachtet werden, dass die Außenschienen sich nicht berühren. Bei meiner Testanlage habe ich mich gewundert, dass die Trennung nicht einwandfrei funktioniert. Es lag an sich berührenden Außenschienen.


    Grundsätzlich können auch Weichen in die Überwachung einbezogen werden, ist aber sehr aufwändig und erfordert einen Eingriff in die Weiche. Diese Technik wende ich schon länger an auch ohne Einsatz des Commanders, insbesondere um in nicht einsehbaren Schattenbahnhöfen festzustellen, ob sich noch ein Wagen auf der Weiche befindet.


    Solltest Du in der Nähe von München sein, biete ich Dir einen Besuch und die Demo verschiedener Möglichkeiten an der Testanlage an.


    Gruß Helmut

    Commander V. 1.4
    Märklin Test- und Vorführanlage, C-Gleis, K-Gleis

  • Lieber Detlef, lieber Helmut,


    vielen Dank für Eure wertvollen Hinweise, die mir sehr weiter geholfen haben. Auch für die Mailadresse und das Besichtigungsangebot. Komme ich drau zurück, wenn ich in der Gegend bin.


    Ich werde jetzt erst einmal den Vorschlag der Teststrecke annehmen, damit ich für die fest aufgebaute Anlage dann genug Erfahrung habe. Außerdem kann man die Zeit bis zum Commander-Update sinnvoll überbrücken ;)


    Helmut, welche Rückmelder nutzt Du? Auch die 5217er?
    Könnten wir uns vielleicht auch mal telefonisch austauschen? Wenn ja, sende mir bitte eine mail mit Deiner Nr. an: thomas_lehner@businessweek.com


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    nach meine Erfahrungen sind für eine Fahrstraße mindestens 3 Rückmelder sinnvoll. Das heißt Du solltest für jeden Block mindestens zwei Rückmelder für einen Block der nur in eine Fahrtrichtung geplant ist einplannen, bzw. wenn der Block in beiden Fahrtrichtungen dienen soll dann sind 3 Rückmelder sinvoll.


    Zur Erklärung:
    Wenn an den Block betrachtet (nicht Fahrstraße), dann ist es sinnvoll für die Strecken einen Melder (Streckenmelder z. für Geschwindigkeit der Lok) einzusetzen und für den Haltemelder. Der Haltemelder sollte mindesten ein Strecke von zwei Loklängen haben, damit bei weiterfahrt der Lok oder Zug der nachfolgenden Fahrstraße genügend Zeit hat die Geschwindigkeit der zweiten Fahrstraße zu erhalten oder wenn die zweite nachfolgende Fahrstraße besetzt ist, die Lok mit Bremsverzögerung der Lok stehen bleiben kann.


    Das sieht dann so aus.


    Ein Block:
    Haltemelder (Halteabschnitt) --- Streckenmelder --- Haltemelder in Gegenrichtung
    (Beachte auch, das der längste Zug im Block hineinpassen muß)


    Da die Fahrstraße mindesten einen Startmelder und einen Zielmelder benötigt, kannst Du dann den Haltemelder von Block 1 als Startmelder (und wenn gewünscht zusätzlich den Streckenmelder) verwenden und den Zielmelder z.B: den Haltemelder von Block 2. Dann wird euch das ZNR-Feld problemlos die Lok an den nächsten Block übertragen.
    In die gegenricht genau umgekehrt.


    Meiner Meinung nach sollte am optimalsten ein Block mindesten der längste Zug + den Halteabschnitten betragen. Um so länger der Block ist, um so besser kann im Block Einfluß auf den Zug (bzw. Lok als Beispiel lange Bremsverzögerung oder Anfahrtverzögerung) genommen werden. Der Block sollte jedoch aber auch nicht zu lang sein, damit ein flüssiger Betrieb mit mehrern Zügen gewährleistet ist.


    Viel Spaß beim Testen. ;)