Liebe Commander-User und Digitalfahrer!
Es ist wieder so weit, dass ich im Namen des gesamten Viessmann Teams die Situation und die Zukunft der Digitalsparte unseres Hauses dokumentiere.
Zunächst einmal hat sich bezüglich der Weiterentwicklung und der Produkt-philosophie des Commanders nichts geändert. Ganz im Gegenteil laufen im Moment sehr zukunftsweisende Gespräche mit den Firmen Lenz, Tams, Kühn, Zimo, Roco/Fleischmann und Viessmann, mit dem sensationellen Hintergrund einer Standardisierung der Rückmeldung auf Basis des DCC-Protokolls mit Railcom.
Auf der Messe in Köln hat sich Rutger Friberg, der viele Jahre das Technical Board der NMRA geleitet hat, bereit erklärt, unter dem Dach der beiden Modellbahn-verbände MOBA und BDEF eine neue Normung der Digitalsysteme DCC - Railcom für Europa in deutscher Sprache zu organisieren und zu moderieren.
Auch die Vorstände der beiden Modellbahnverbände haben, trotz gewisser Differenzen in diesem Bereich, sofort zugestimmt, zum Wohle der Branche die Schirmherrschaft gemeinsam zu übernehmen.
Zur Nürnberger Messe wurden erfrolgreiche Gespräche weitergeführt, mit dem Ziel, zur Messe in Dortmund Nägel mit Köpfen zu machen.
Diese Standardisierung wird, neben der Aktion „Modellbau und Schule“ (DVSI), das Beste sein, was die Branche jemals gemeinsam zum Wohle der Modellbahner vollbracht hat.
Die Firma Lenz als Urheber des Railcom-Systems vergibt die Lizenzen zur Benutzung in Digitalzentralen bisher schon kostenlos an ESU und Viessmann. Die Verträge dienen in der Hauptsache der Einhaltung der Protokolle und der Formate. Sicher sind diese Projekte zum Teil Zukunftsvisionen, aber doch sehr real und die Standardisierung wird uns helfen, den Commander mit sicheren Funktionen in Verbindung mit Fremdprodukten weiterzuentwickeln.
Insofern hat es der Marktführer mit der CS2 sehr viel leichter, der nur auf seine eigenen Produkte konzentriert ist und bei Nichtkompatibilität mit Fremdprodukten nur mit den Schultern zuckt - „nicht mein Problem“.
Von einem Zubehörhersteller wie Viessmann, mit kleinerem Budget, verlangt man aber, dass wir die sicherlich so angekündigte „Eierlegende Wollmilchsau“ mit sicheren Funktionen in überschaubarer Zeit entwickeln.
Seit mehr als 20 Jahren bin ich selbst immer wieder mit den Launen von Software gequält worden. Sei es in den 80ern als Konstrukteur mit dem 2 ½ D CAD System oder später mit der Verwaltungs- und Produktionssteuerungssoftware. Wobei auch die großen Softwarehäuser immer selbst gesagt haben: „Die Software ist heute so komplex und schnelllebig, dass unsere Programmierer nicht jede Situation und jeden Ablauf so genau testen können, um fehlerfreie Software abzuliefern.
Diese Firmen wissen, dass sie fehlerhafte Software verkaufen (Bananensoftware reift beim Kunden) und lassen sich dann noch die Fehlerbehebung in Form der Updates bezahlen.
Natürlich kann man verlangen, wenn man einen Commander kauft, dass für dieses Geld das Gerät mit der jeweiligen Software auch zuverlässig funktioniert. Der Commander hat eine für Digitalzentralen bisher nicht gekannte Komplexität erreicht. Trotzdem ist er dank seiner grafischen Nutzeroberfläche ein leicht zu bedienendes Gerät geblieben.
Leider ist es aber wirklich so, dass man bei dieser Komplexität bei Änderung oder Verbesserung an einer Stelle eine Vielzahl verknüpfter Funktionen berührt, was wieder zu neuen Störungen führt.
Die jetzt von den Beta-Testern beschriebenen Probleme sind zum einen Fehler in der Software, zum zweiten fehlende Beschreibungen im Benutzer-Handbuch und auch Eingabe- / Benutzer-Fehler. Die Programm-Fehler werden zurzeit von uns bearbeitet. Eine überarbeitete Software mit vielen wichtigen Neuerungen (BackUp etc.) wird wahrscheinlich Ende Februar zur Verfügung stehen.
Auch am Handbuch wird in der Firma Viessmann mit Hochdruck gearbeitet, so dass auch das Verständnis der vielen Funktionen des Commanders verbessert wird. Die nächste Version des Handbuches soll ebenfalls Ende Februar erscheinen.
Wie anfangs schon erwähnt, sind wir nach wie vor von diesem Konzept Commander - GBS und jetzt Railcom überzeugt und können Ihnen versichern, dass Sie keinesfalls auf das falsche Pferd gesetzt haben.
Unsere Entwickler Georg Fuhs und Lothar Düning sind beauftragt, die Weiterentwicklung des Commanders und der Peripheriegeräte, wie z. B. den Koppler, den Booster, das GBS und die neuen Komponenten für die RailCom Technik zusammen mit unserem Elektronikingenieur Ingo Planert voranzutreiben.
Zugegeben: Es braucht sehr viel mehr Geduld auf Ihrer und auch auf unserer Seite als gedacht, bis dieses Pferd so richtig ins Rennen kommt. Aber es lohnt sich!
Lesen Sie bitte auch die Stellungnahme unserer Entwickler Georg Fuhs und Lothar Düning im Thread "Lokerkennung - ein paar Anmerkungen".
Wieland Viessmann