Hallo,
ich hatte Gelegenheit mir gestern den neuen Commander von Herrn Mayer erläutern zu lassen. Herr Mayer war wie gewohnt vorsichtig. Der auf der Messe gezeigte Commander 2 war - und das wurde klar kommuniziert - noch nicht Modellanlagenbetrieb steuerungsfähig.
Das Konzept und die geplanten Umsetzungsstufen stehen seit geraumer Zeit fest und seien diesmal sehr restriktiv auf ihre fristgerechte Umsetzbarkeit geprüft worden. Dennoch wird man die Größe des Entwicklungsteams bei Viessmann nicht mit dem z.B. der Märklin CS3 vergleichen können.
Der realistische erscheinende Termin für die Vorstellung des für den Endkunden auszuliefernden Produktes und damit auch Beginn der Auslieferung ist wohl die Spielwarenmesse im Februar 2018. Das Produkt sollte dann aber schon von Betatestern evaluiert sein, damit man die Auftretenswahrscheinlichkeit von Problemen, wie es sie bei der Auslieferung beim Commander 1 oder auch der CS3 gab, absolut minimiert.
Das Gehäuse des aktuell gezeigten Commander 2 ist im Printverfahren hergestellt, möglicherweise wird es auch dabei bleiben. Die beleuchtete Einschaltknopf im Viessmann-Logo mit blau statt grün - wie im Commander 1 - OK-Betriebsanzeige als OK ist ein Wunsch von Herrn Wieland Viessmann. Die Technik im neuen Commander basiert letztlich auf einem Raspberry-Abkömmling, d.h. Viessmann kann bei allen Standardaufgaben (Grafik, IO, etc) auf die entsprechenden Linux-Softwarebibliotheken zurückgreifen und betreibt keine ressourcen raubende Eigenentwicklung mehr, sondern nur die Modellbahnlogik muss individuell entwickelt und gepflegt werden. Das bedeutet auch, dass es eine API zu anderen Modellbahnsteuerprogrammen geben wird.
Zeitgleich mit dem Commander hofft man, kann ein Einkanaldetektor für die RailCom-Rückmeldung zur Verfügung stehen. Die Software für die Verarbeitung von RailCom-Nachrichten (vorerst nicht RailCom Plus!) soll bereits von Anfang an zur Verfügung stehen, weil der Commander 2 ja globales RailCom können soll. D.h. eine Wiederanmeldung von dem Commander bereits bekannten Fahrzeugen an Hand der RailCom-Nachricht des Fahrzeugdecoder beim Aufgleisen soll funktionieren. Die Meldung soll mit Erscheinen des Detector von der Commandersoftware auch der Stelle (dem Block) im Gleisbild zugeordnet werden können, wo der Detektor eingebaut wurde. Das hieße, dass die (grundsätzlich bekannte) Lok vom Commander automatisch richtig im Gleisbild platziert werden kann und hinterlegte Fahrstrassen angewendet werden könnten. Dazu über welchen Kanal (physische Schnittstelle) das gehen soll, war nichts in Erfahrung zu bringen.
Die Anzahl der im Commander verwaltbaren und der aktuell im Zugriff gehaltenen Loks wird deutlich heraufgesetzt und es wird flexible Sortier- und Suchfunktionen geben. Die Benutzerführung wird sich - erweitert um die Möglichkeiten der aktuellen grafischen Benutzeroberflächen eng an das vom Commander 1 gewohnte Bedienkonzept anlehnen.
Es gibt natürlich noch weitere Pläne, die man aber diesmal erst sukzessive propagieren möchte, um sich nicht unter Druck zu setzen und den Modellbahner nicht zu entäuschen. Die für mich wichtigste Aussage: es wird möglich sein auf alternative Modellbahnsteuerprogramm auszuweichen und anstelle der Viessmann eigenen Fahrstrassenablaufsteuerungen z.B. auf Windigipet zu migrieren ggf. noch etwas anderes auszuprobieren und auch wieder zurückzukehren.
Größte Hochachtung, dass die Viessmänner nicht aufgeben. Ich würde es für eine extrem vertrauensbildend halten, wenn man den RailCom-Einkanal-Detektor mit dem Commander 1 schon ausprobieren könnte, z.B. in einer als experimentell gekennzeichneten Softwareversion (1.4x.00).
Der Funktionsumfang kann ja eingeschränkt sein, aber ein Fahrzeug automatisch im Block des Gleisbildes anzeigen, wenn man es aufgleist, hat doch schon was...
MfG
vik