Beiträge von b8531n

    Nach vorsichtigem Testbetrieb habe ich nun 5 Stk. 4554 im Märklin C-Gleis im Einsatz. Mit jedem Antrieb mehr werde ich jedoch auch skeptischer:
    Mein erster Antrieb scheint ein Glücksfall gewesen zu sein. Er arbeitet absolut zuverlässig und gibt zwar keine leisen, aber zumindest gleichmäßige Geräusche von sich. Jeder Antrieb, den ich danach beschafft hat, klingt einer lauter als der andere und die Geräusche an sich sind schon manchmal besorgniserregend - nicht nur der Lautstäre wegen. Aber bis jetzt sind die Schaltvorgänge noch zuverlässig.
    Was mich jedoch massiv ärgert, ist die schlechte Maßhaltigkeit der Adapter. In Doppelkreuzungsweichen ist es grundsätzlich so, dass der Adapter unter mäßigem Erwärmen leicht in Richtung Mitnehmer der Weiche gebogen werden muss (natürlich im ausgebauten Zustand), damit der Antrieb zuverlässig eingreift. Ansonsten rutscht er über die Mitnehmernase über. Bei der Bogenweiche muss man die Kanten des Adapters leicht rund feilen, damit diese nicht an der Kurbel des Mitnehmers blockiert wird. Beide Probleme sind bei allen Antrieben aufgetreten. Das ist ärgerlich.
    Auch wenn in der Anleitung geschrieben: Railcom-Rückmeldung funktioniert gar nicht. Hier sollte man entweder die Anleitung ändern oder die Funktionalität zur Verfügung stellen. Ebenso vermisse ich die im Gegensatz zum 4558 verfügbare CV-Programmierung.

    Das Problem mit den nicht durchschaltenden Weichenantrieben kann ich nachvollziehen. Hintergrund ist zum einen, dass durch den fehlenden 'Schwung' der Stellweg der Mechanik in der Weiche voll ausgenutzt werden muss. Hat man nun den Handstellhebel in der Weiche noch montiert, muss sich dieser weiter in seine Endpositionen bewegen, als mit dem originalen Märklin-Antrieb. Es gibt Weichen, die etwas 'strammer' schalten, dort tritt das Problem nicht so deutlich auf, als bei Weichen, die kein wirkliches feder-basiertes Umschaltverhalten haben.
    Es gibt 2 Möglichkeiten, das Problem zu beseitigen:
    1. man entfernt den Handhebel der Weiche und tauscht ihn gegen eine Abdeckung aus (technisch die beste Variante - optisch je nach dem, wo die Weiche eingesetzt ist)
    2. Man entfernt am Handstellhebel an den Kehlen, wo der Hebel in die Mechanik der Weiche eingreift die Gussnarben und den Grat und feilt die Kehlen mittels runder Schlüsselfeile beidseitig noch ein wenig tiefer. Danach die Kanten etwas brechen und probieren, dass der Hebel nun bis in die Anschlagpositionen leichtgängig bewegbar ist. Bitte daran denken, dass ein wirklicher Handbetrieb ja mit eingebautem Antrieb nicht möglich ist, also den Antrieb kurz ausbauen und wenn das Ergebnis stimmt, dann noch mal den elektrischen Schaltvorgang bei eingebautem Antrieb testen.
    Mit beiden Varianten arbeitet der Antrieb dann zuverlässig.
    Ich persönlich bevorzuge diesen Antrieb gegenüber dem 4554, weil er deutlich leiser ist und DCC-Programmierung und sogar Railcom-Rückmeldung im Gegensatz zum 4554 funktionieren. Der Einbau des Decoders erfordert allerdings Nacharbeiten am Gleisbett der C-Gleis Weichen und für einen Elko muss abseits des Decoders Platz gefunden werden. Durch alle diese Maßnahmen erlischt die Garantie hinsichtlich Weichenantrieb und der Weiche - das ist nicht ganz so optimal. In der DKW habe ich für den Einbau im Gleisbett noch keine praktikable Einbauposition gefunden, weswegen ich bei diesen Weichen begonnen habe, den Umbau mittels 4554 vorzunehmen. Durch seine für die jeweilige Weichenform individuellen Hebel ist die Bewegung der Weichenzunge gleichmäßiger als beim 4558.
    Ich hoffe, ich konnte helfen - Frank